Planung, Aufbau und Pilotbetrieb der Quartierspeicher unter Einbezug von Bürgern; Analyse und Bewertung der Messwerte sowie Ergebnispräsentationen. Erprobung von 3 unterschiedlichen Ausprägungen: Cloudspeicher (rein bilanziell, d.h. ohne physikalische Speicherung), Quartierspeicher (mit physikalischer Speicherung im Quartier im öffentlichen Verteilnetz) und Areal-Speicher (Kundenanlage mit mehreren Besitzern und Gebäuden – Realisierung vorauss. außerhalb der Projektlaufzeit).
Antragsteller
Hochschule Ulm, Institut für Energie- und Antriebstechnik, Prof. Heilscher
Ziel
Ziel des Projekts war es, die Chancen und Herausforderungen für die verschiedenen Modelle aus wirtschaftlicher Perspektive für Prosumer und ggf. notwendige Dienstleister zu untersuchen. Zudem wurden neben der Wirtschaftlichkeit auch die Netzdienlichkeit der verschiedenen Modelle analysiert. Auf Grundlage der Projektergebnisse plant die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH (SWU) reale Speicherprojekte zu entwickeln und diese Prosumern zukünftig anzubieten. Des Weiteren wurde in dem Projekt in Zusammenarbeit mit SWU Verkehr GmbH die Plausibilität für den wirtschaftlichen Betrieb eines Bremsenergiespeichers in der Bahnstromversorgung der Linie 2 in Ulm untersucht.
Kooperationspartner
- SWU
- Stadt Ulm
Laufzeit
2017 – 2019
Vortrag des Solarstiftungsprojekts Quartierspeicher
In dem Vortrag „Speichermodelle auf Prosumer-Ebene und ihre Wirtschaftlichkeit durch den PV-Eigenverbrauch“ auf der Ideenwerkstatt am 11.05.2019 wurden insbesondere folgende Fragestellungen erläutert:
- Welche unterschiedlichen Speichermodelle lassen sich unterscheiden?
- Wie lässt sich die Wirtschaftlichkeit von Speichermodellen analysieren?
- Wie wirken sich unterschiedliche Speichermodelle auf die Verteilnetze aus?
Die Präsentation dazu finden Sie hier.
Kurzzusammenfassung
Aufgrund sinkender staatlicher Förderungen und steigender Stromkosten suchen Prosumer (= EnergieProduzent und Energie-Nutzer) nach Möglichkeiten, einen hohen Anteil ihres Energiebedarfs durch die eigene Photovoltaik (PV)-Anlage zu decken, um die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen. Als Alternative zu lokalen Batteriespeichern, existieren auch verschiedene andere Modelle, wie z. B. Quartierspeicher, Arealspeicher oder Cloud-Speichermodelle zur Speicherung des Solarstroms sowie Power-to-Heat (PtH)-Anlagen zur Konvertierung der Einspeiseüberschüsse zu Wärme.
Verglichen mit einer PV-Anlage ohne Speicher sind sowohl Heimspeicher als auch PtH-Anlagen, Quartierspeicher und Cloud-Speicher für den Prosumer in den meisten Fällen weniger wirtschaftlich. Dies liegt an den hohen Investitionskosten und den regulatorischen Rahmenbedingungen. Jedoch können einige Speichermodelle in zukünftigen Szenarien für optimal dimensionierte Systeme wirtschaftlich attraktiver werden. Die SWU hat beschlossen, dass ein physikalischer Quartierspeicher innerhalb der Projektlaufzeit nicht installiert wird, da die SWU gerade bei der Analyse der Marktbereitschaft der unterschiedlichen Speicheransätze ist. Darüber hinaus hat die SWU im neuen Quartier „Am Weinberg“ die Voraussetzungen für die Errichtung eines physikalischen Quartierspeichers geschaffen. Aufgrund des Errichtungshorizontes des Quartiers konnte aber im Förderzeitraum die Errichtung nicht umgesetzt werden.
Die Netzdienlichkeitsanalyse zeigt, dass Heimspeichersysteme die Spannung im Netz, besonders in der ersten Hälfte des Tages, senken können. Quartier- und Cloudspeicher dagegen haben nur einen geringen Einfluss.
Die Plausibilitätsanalyse des Bremsenergiespeichers zeigt, dass ein hohes wirtschaftliches Potential zur Umsetzung eines solchen Speichers besteht. Darauf basierend wird eine ausführliche Analyse dafür in einer zukünftigen Zusammenarbeit mit der SWU durchgeführt.
Abschlussbericht
Hier finden Sie den ausführlichen Abschlussbericht zum download.