Kategorie: Initiativ

  • Bienenparadies neben Betonsteinen

    Was haben blühende Blumen mit Pflastersteinen zu tun? In Amstetten auf der schwäbischen Alb sehr viel. Denn dort in unmittelbarer Nähe zu ihrem Stammsitz hat die braun-steine GmbH 2021 auf einer unbebauten Fläche ein blumenreiches Zuhause für die so lebenswichtigen Insekten geschaffen.
    Auch zwei Jahre später steht das über 12.000 Quadratmeter große Bienenparadies in voller Pracht und erfreut nicht nur die zahlreichen Tierchen. Schon der Anblick der auch für Hummeln und Schmetterlinge so wichtigen Pollen- und Nektarquelle ist für alle Betrachter eine Augenweide. Die Samen wurden von einem Pflanzen-Spezialisten gebietseigner Wildblumen und -gräser bezogen und von einem benachbarten Landwirt ausgesät.

    Seit über 140 Jahren stellt der schwäbische Familienbetrieb hochwertige Betonsteine für Pflaster- und Plattenbeläge oder Mauersysteme her und setzt dabei auf Innovation und Ressourcenschonung. Die Treibhausgasbilanz konnte in den vergangenen fünf Jahren um mehr als die Hälfte reduziert werden. Basis hierfür ist in erster Linie die Umstellung des kompletten Energiebedarfs auf zertifizierten Öko-Strom in Verbindung mit der Installation großflächiger Photovoltaikanlagen. Die eingesetzten Rohstoffe wie Sand, Kies und Zement kommen zudem aus der Region und werden im Umkreis von maximal 75 Kilometern um den Produktionsstandort bezogen.
    Auch mit der Bienenwiese übernimmt die Firma Verantwortung für Mensch und Natur. Ein Umstand, von dem auch Mitarbeiter und Kunden auf sehr schmackhafte Weise profitieren.  Jedes Jahr wird von den angesiedelten Bienenvölkern Honig geerntet, der an sie verschenkt wird.

    Mit ihrer Bienenwiese hat die braun-steine GmbH ein blühendes Zuhause für die wichtigen Insekten geschaffen.
  • Eine goldene Stunde für die Umwelt

    Die Idee ist nachhaltig super, die Lage im Fischerviertel ungünstig. Der Ulmer Bio-Unverpackt-Laden „Ora d’Oro“ sucht dringend eine neue Bleibe. Wer kann helfen?
    „Hi Anthony“. Die junge Frau grüßt freundlich und steuert mit ihrer kleinen Tochter zielstrebig die Gläser mit den getrockneten Früchten an. Wer im Ulmer Bio-Unverpackt-Laden „Ora d’Oro“ einkauft, kennt auch den Inhaber, der auf viele Stammkunden zählen kann. Übersetzt heißt der Name „Goldene Stunde“. Es ist für Fotografen die Zeitspanne, in der man zum Beispiel am Meer den Sonnenuntergang in einem ganz besonderen Licht einfangen kann. Anthony Saad: „Für mich ist das die Zeit, in der man weder an das Vergangene denkt und etwas bereut, noch an die Zukunft, vor der man vielleicht Angst hat. Es ist die Zeit, in der man ganz bei sich ist. Diese Ruhe soll man auch bei einem Besuch in meinem Laden bekommen.“

    Für ihn ist es wichtig, dass schon sehr bald noch viel mehr Menschen diese Augenblicke erleben können. Denn der 33-jährige Libanese bietet ein breites Sortiment an Lebensmitteln und Nonfood-Produkten an, die die Kunden eben allesamt ohne lästige und vor allem umweltschädigende Plastikverpackungen mitnehmen können. Die Auswahl ist riesig. Die Glasspender sind unter anderem gefüllt mit Hanfsamen, Low Carb Müsli, Dinkelbällchen, Studentenfutter, Goldhirse oder Farfalle. In den Regalen findet man aber auch Kichererbsen-Brotaufstriche, gefriergetrocknete Erdbeeren, bunte Fruchtgummi, Schokolade, gemahlenen Kreuzkümmel sowie Branntweinessig und Sojasoße Tamari, die man direkt in die mitgebrachte Flasche abfüllen kann. Im ersten Stock gibt es zudem Zahnbürsten aus Bambus, Seifen aus Pflanzenöl, Duschbrocken, Baby-Pullis aus Garnresten und, und, und.

    Anthony Saad möchte trotz schwieriger Geschäftslage seine Kunden weiter bedienen.

    Keine Frage: Die Idee ist gut, die Lage des Geschäfts unweit des Metzgerturms jedoch schlecht. „Ich benötige unbedingt mehr Laufkundschaft, sonst muss ich den Laden nach drei Jahren bis Ende August leider schließen“, so der studierte Maschinenbauer, dem die Umwelt so sehr am Herzen liegt, dass er eines jedoch nicht möchte: Aufgeben! Deshalb sucht er händeringend einen neuen Standort, am liebsten in der Stadtmitte. Das neue am besten ebenerdige Ladenlokal sollte etwa 140 Quadratmeter Verkaufs- und Lagerfläche haben, eine Spülmöglichkeit besitzen, barrierefrei und gut für Lkw zu erreichen sein.
    Wir wünschen ihm an dieser Stelle, dass er eine Lösung finden wird und seine Kundschaft ihn weiterhin freundlich mit „Hi Anthony“ begrüßen kann. Denn eines ist klar. Im Sinne der Nachhaltigkeit sollte diese goldene Stunde nicht vergehen.

    Von Linsen über Haferflocken bis hin zu Pasta findet man eine breite Auswahl in den Schüttspendern aus Glas.
  • Grüne Flotte

    Es kann so einfach sein. E-Roller schnappen und kurze Wege statt mit dem Auto elektrisch auf zwei Rädern zurücklegen. Klingt gut? Ist es auch. Was in der Ulmer City schon seit längerem möglich ist, gibt es nun auch im Ulmer Industrie- und Gewerbegebiet Donautal.
    Im Rahmen des Reallabors „Klima-Connect Industriegebiet Donautal“ stehen insgesamt 50 E-Scooter für ein halbes Jahr zu Testzwecken zur Verfügung. Mit den grünen Flitzern soll ein Anreiz geschaffen werden, den vorhandenen ÖPNV zu nutzen. Denn über 80 Prozent der 20.000 Beschäftigten fahren mit dem privaten Pkw zur Arbeit ins Donautal. „Trotz Anbindung des Gewerbegebiets an den öffentlichen Nahverkehr nehmen sie so oftmals Staus im Berufsverkehr in Kauf“, so Dr. Martin Müller, der Leiter des Reallabors.

    Unterstützt wird das Projekt von den Unternehmen Husqvarna, Noerpel, Teva und Uzin Utz, die in dieser Zeit spezielle Parkzonen auf ihren Firmengeländen ausweisen. Ein weiterer   Anreiz: Wer den Roller ordnungsgemäß auf diesen Flächen abstellt, bekommt Bonus-Minuten gutgeschrieben. Bereitgestellt werden die Fahrzeuge von der Stadt Ulm gemeinsam mit dem E-Scooter Produzenten Tier.

    Mit dem Reallabor der Universität Ulm soll der Klimaschutz im Industrie- und Gewerbegebiet vorangetrieben werden – mit Info-Veranstaltungen, Vorträgen zur E-Mobilität und verschiedenen Datenerhebungen und Auswertungen zur derzeitigen Verkehrssituation im Donautal. Angegliedert ist das vom baden-württembergischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) mit einer Million Euro geförderte Projekt an die „Initiative Donautal Connect“, ein Zusammenschluss ortsansässiger Unternehmen unter dem Dach des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW).

  • Aus der Praxis für die Praxis

    Nachhaltigkeit hat viele Aspekte. Doch wie kann die Vielzahl der Themen in einem Betrieb umgesetzt werden? Das Buch „Nachhaltigkeit im Unternehmen“ des Ulmer Initiativkreis nachhaltige Wirtschaftsentwicklung e.V. (unw) gibt Antworten und macht orientierende Vorschläge.
    Es ist ein Buch aus der Region für die Region. Doch nicht nur. Denn seine Praxisbeispiele sprechen alle Unternehmen an, die sich das Thema Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben haben oder planen, es in Zukunft zu machen. Wer das tut, weiß, dass es nicht immer ein leichtes Unterfangen ist, denn nachhaltig zu wirtschaften ist aktuell eine der größten unternehmerischen Herausforderungen. Nicht nur die Anforderungen der Regierungen und der EU nehmen stehen stetig zu, auch die großen Einzelhandelsketten fordern von ihren Lieferanten Nachweise zur Sorgfalt in der Lieferkette und zum Klimaschutz. Wer nachhaltig agieren will, trifft dabei auf vielfältige Hürden, von ungewohnten Fachbegriffen bis hin zu einem umfangreichen Aufgabenspektrum. Fehlt in Unternehmen die entsprechende Expertise, ist die Gefahr groß, den Überblick zu verlieren.

    Das Buch „Nachhaltigkeit im Unternehmen – Ein Leitfaden aus der Praxis für die Praxis“ schafft Abhilfe. Das über 150 Seiten starke Werk, das der Ulmer Initiativkreis nachhaltige Wirtschaftsentwicklung e. V. (unw) herausgibt, beschreibt in Kürze die wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen wie Biodiversität, Circular Economy, Mitarbeitermobilität und Geschäftsreisen sowie Nachhaltigkeitsmarketing. Anhand von Praxisbeispielen klären die Autoren und Autorinnen in zahlreichen Gesprächen mit Betrieben aus der Region Ulm unter anderem auf, wie man eine Klimabilanz erstellt, wie man Mitarbeiter motivieren kann und wie die Energieerzeugung mit Photovoltaik funktioniert. Zudem erklären sie, wie der Kontakt mit Stakeholdern hergestellt werden kann und Auszubildende zu Klimabotschaftern gemacht werden können.

    Die Idee zum Buch hatte unw-Mitglied Hans-Ulrich Streit. Der Umweltingenieur begleitet seit vielen Jahren Unternehmen als Nachhaltigkeitsberater: „Kleinere und mittlere Unternehmen sind angesichts der Vielfalt der Nachhaltigkeitsthemen sehr gefordert. Unsere Mitgliedsunternehmen haben hier umfangreiches Know-how entwickelt, das für andere Firmen höchst relevant ist, denn kein Unternehmen deckt alle Facetten der Nachhaltigkeit ab und kann so von den Erfahrungen der anderen lernen.“

    Der Ulmer Initiativkreis nachhaltige Wirtschaftsentwicklung e.V. (unw) setzt sich gemeinsam mit seinen Mitgliedsunternehmen seit 1993 für eine nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft ein und hat in nunmehr 30 Jahren viel in der Region bewegt. Den gewonnenen Erfahrungsschatz möchte er mit diesem Buch weitergeben, das am 4. Mai 2023 erscheint.

    Nachhaltigkeit im Unternehmen
    Ein Leitfaden aus der Praxis für die Praxis
    152 Seiten, Softcover,
    ISBN 978-3-98726-015-5,
    26,00 € (D).
    Auch als E-Book erhältlich.

  • Alles Große beginnt im Kleinen

    Mit der konsequenten Verbreitung von Bienenstöcken möchte Frank Weiß die Biodiversität erhalten – in ganz Europa.
    Sie sind klein – und großartig zugleich. Doch wie lange noch? Allein in Deutschland ist die Bienenpopulation in den vergangenen 50 Jahren um 70 Prozent zurückgegangen. Waren es 1950 noch zwei Millionen Bienenvölker, so zählt man heute noch 800.000. Verursacher des Sterbens sind unter anderem Pestizide, Ausbeutung und Klimaveränderungen. Für Frank Weiß bedeuten diese alarmierenden Zahlen vor allem eines. „Es ist höchste Zeit, etwas zu tun“, so der Diplom-Ingenieur. Und der 52-jährige Familienvater tut etwas – mit der Beefuture GmbH. Untergebracht ist die vor acht Jahren gegründete Firma zur Rettung der Bienen in einem 700 Jahre alten Bauernhof im bayerischen Weißenhorn.
    Und hier hinter dem Stadel schwirrt und summt es ganz ordentlich. Denn hier wohnen unzählige Bienen, untergebracht in Stöcken mit zum Teil personalisierten Firmenlogo.
    Das ist das Prinzip: Frank Weiß und sein mittlerweile 30-köpfiges Team suchen Unternehmen, die in Bienenvölker investieren, sprich Bienenstöcke adoptieren und diese auf ihrem Firmengelände oder an einem Standort von Beefuture aufstellen – vorrangig in Mitteleuropa. Die ganzjährige Betreuung, das Imkern, das Abfüllen des geernteten Honigs, die behördliche Registrierung und auch die artgerechte Überwinterung übernimmt Beefuture.

    kkkkkk
    Frank Weiß vor einem Teil seiner Bienenstöcke am Firmensitz in Weißenhorn

    Keine Biene mehr, kein Mensch mehr
    Auf diese Weise möchte der leidenschaftliche Naturschützer die Zukunft der Biene und damit den Fortbestand der Menschheit sichern. Das klingt groß. Und das ist es auch, denn Bienen sind die tragende Säule unseres Ökosystems, mehr als 80 Prozent der einheimischen Blütenpflanzen sind auf ihre Bestäubung angewiesen. Oder wie es Albert Einstein einst drastisch formulierte: „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch noch vier Jahre zu leben. Keine Biene mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.“ Das Problem sei, so Weiß, dass diese schlichte Wahrheit von den wenigsten erkannt wird. Unbeirrt davon wird er an seinem Ziel festhalten, nicht panisch, eher entschlossen: „Wir müssen nur die richtigen Hebel ansetzen und einen sozial-ökologischen Wandel anstreben.“ Der Mensch hat es in der Hand. Noch. Wichtig sei, dass man miteinander spricht und sich zuhört. Denn wenn zwei Menschen das gleiche Ziel verfolgen, dann gebe es immer auch einen Mittelweg. Frank Weiß: „Ohne Wertschätzung, keine Wertschöpfung.“ So einfach ist das. Wichtig sei, dass man Verantwortung übernehme. Jeder von uns. Und die Bienen taugen hier auf jeden Fall als Vorbilder, denn Frank Weiß ist sich sicher: „Alles Große muss im Kleinen beginnen.“
    Wenn Sie sich dafür entscheiden, den Bienen eine Zukunft zu geben, berichten wir vielleicht demnächst an dieser Stelle auch über ihr Unternehmen.
    Mehr Infos unter www.beefuture.online

    Bienen sind fleißig und arbeiten unentgeltlich – zum Wohle der Menschen
  • Tierisch gut

    Die Scheplast GmbH lehrt ihren Auszubildenden einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt auf sehr natürliche Art und Weise.  
    Ist das Milli? Oder Lohla? Vielleicht ist es auch Maya, Lissi, Nora oder Emily. So genau kann Celia die sieben Hühner gar nicht auseinanderhalten, die auf dem Betriebsgelände des Spezialisten für Kunststoff-Formteile ein Zuhause haben. Ist aber auch egal, denn die Auszubildende der Scheplast GmbH liebt es ganz einfach, sie einmal am Tag zu besuchen. Und das hat durchaus auch einen pädagogischen Hintergrund. „Wir möchten, dass unsere Auszubildenden Verantwortung für unsere Umwelt übernehmen und lernen, natürliche Produkte wertzuschätzen“, so Scheplast-Personalleiter Thilo Klaiber. Und dazu gehört eben auch das liebe Federvieh – und dessen Eier. Denn die angehende Verfahrensmechanikerin kann mitunter bis zu vier Eier am Tag aus der beheizten Unterkunft angeln. Diese werden dann gesammelt und an die Mitarbeiter verschenkt. Bis zu 2.000 Stück kommen pro Jahr zusammen.

    Wer die Scheplast GmbH kennt, der wundert sich nicht Tiere auf dem Grundstück hinter der Produktions- und Lagerhalle zu finden, darunter übrigens auch drei Enten und im Sommer grasen hier auch noch Schafe. Denn der Familienbetrieb hat eine Vision: Liebe deinen Planeten und schütze die nächste Generation. Thilo Klaiber: „Seit jeher prägt unsere Liebe zur Natur und das daraus resultierende Verantwortungsgefühl für Mensch und Tier den Familienbetrieb.“ Aus diesem Grund setzt das Unternehmen bei der Herstellung von Formteilen auf recycelte und biobasierte Kunststoffe, die aus bis zu 100 Prozent nachwachsenden, natürlichen Rohstoffen bestehen. Für den Firmenchef Daniel Schenk und sein Team sind eine geschlossene Kreislaufwirtschaft in der Kunststoffbranche nicht nur möglich, sondern unbedingt erstrebenswert: „Wir möchten bestehende Materialien gekonnt einsetzen um Ressourcen zu schonen.“ Denkbare Produkte, um CO2 zu binden, sind Mehrwegverpackungen aus Biokunststoffen und Recyclingmaterialien. Diese können vielseitig genutzt werden. Zum Beispiel für die Eier von Milli, oder von Lohla …….

    Die angehende Verfahrensmechanikerin Celia kümmert sich im Rahmen ihrer Ausbildung auch um sieben Hühner, die sich auf dem Gelände der Scheplast GmbH sichtlich wohlfühlen.
  • Grüne Produktion

    Die Tries GmbH & Co. KG in Ehingen sorgt mit einer durch und durch grünen Produktionshalle für ein nachhaltig gesundes Arbeitsklima.
    Leiden die Pflanzen, geht es auch den Menschen nicht gut. So einfach ist das. Beides ist für Manfred Tries nicht in Ordnung. Aus diesem Grund setzt der Seniorchef der Tries GmbH & Co. KG bereits seit vielen Jahren in seinen Produktionshallen auf äußert zuverlässige Indikatoren der Luftqualität. Wer sie betritt, staunt nicht schlecht über zahlreiche Birkenfeigen und andere Zimmerpflanzen, die hier entlang der Wege und an anderen Orten zwischen den Fertigungsstraßen ein Zuhause haben. „Lassen sie ihre Blätter fallen, so wissen wir, dass etwas mit der Luftzusammensetzung nicht stimmt“, so Manfred Tries. Das war erst einmal der Fall und das Problem konnte nach einer wissenschaftlich durchgeführten Testreihe gelöst werden. Dabei wurden verschiedene Bohr-Öle der Maschinen auf die Schädlichkeit gegenüber von Pflanzen (Phytotoxizität) untersucht.

    Doch: Gäbe es die von den Auszubildenden gepflegten Pflanzen nicht, wäre man der verunreinigten Luft wohl nicht so schnell auf die Schliche gekommen. „Im Mittelpunkt unseres Tuns steht die Belegschaft. Das ist die Maxime bei der Umsetzung und Weiterentwicklung unseres Umweltmanagementsystems. Und dieses gilt in erster Linie dem Schutz der Natur und der Gesundheit der Menschen“, so Manfred Tries, der sein Unternehmen 1964 als ein Ein-Mann-Ingenieurbüro gegründet hat.

    Die Produktionshalle der Tries GmbH & Co. KG bietet zahlreichen Pflanzen Platz, die als natürliche Indikatoren der Luftqualität eingesetzt werden.

    Heute zählt das Unternehmen, das Hydraulikelemente entwickelt, herstellt und weltweit vertreibt, 175 Mitarbeitende, die nicht nur von den Pflanzen profitieren. Denn die gasförmigen Emissionen der Maschinen werden bei Tries über ein Wärmerückgewinnungssystems direkt abgesaugt, gefiltert und mit erhöhtem Frischluftanteil zurück in die Hallen gepumpt. Mit sichtbarem Erfolg, denn die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage liegt bei Tries seit Jahren deutlich unter dem bundesweit ermittelten Schnitt der Allgemeinen Ortskrankenkassen. Neben den positiven Auswirkungen auf die Luft sehen begrünte Arbeitsplätze nicht nur besser aus, sondern es wird ihnen auch leistungssteigernde Wirkung zugeschrieben. Gibt es ein schöneres Beispiel für eine wahrlich grüne Fabrik? Die Pflanzen sind auf jeden Fall ein blühender Beweis, dass durch ein nachhaltig durchdachtes Miteinander von Umwelt und Produktion ein gesundes Arbeitsklima möglich ist.

    Manfred Tries liegt die Gesundheit seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr am Herzen.
  • Alter Baum in neuer Erde

    AST Geschäftsführer Matthias Müller: „Es geht um jeden einzelnen Baum.“ 

    Die AST Arbeitssicherheit und Technik GmbH rettet einen 20 Jahre alten Apfelbaum vor der Motorsäge. Nun steht er am Rande des Firmengeländes in Blaustein-Dietingen.
    Einen alten Baum verpflanzt man nicht. Jeder kennt den Spruch, der besagt, dass alte Menschen ihr jahrlanges Zuhause nicht mehr verlassen möchten. Und dies ist durchaus auch eine gärtnerische Regel. Für Matthias Müller ist es hingegen eine Chance, die Natur zu schützen. Der Prokurist der Blausteiner AST GmbH zögerte keine Sekunde, als er von einem alten Apfelbaum erfuhr, der in einer Gemeinde im Alb-Donau-Kreis einem Neubau weichen sollte – und rettete ihn vor der Motorsäge. Schnell war sein Plan klar: Ausgraben, auf den Anhänger laden, wieder eingraben. Auch ein neuer Standort war schnell ausgemacht. 
    Und zwar am Rande des 4.000 Quadratmeter großen Übungs- und Schulungsgeländes „Campus M“ der AST GmbH in Blaustein-Dietingen. Ein Kraftakt, den er gerne auf sich nahm: „Die Baumverpflanzung ist nur ein kleiner Beitrag, den wir zum Erhalt der Umwelt leisten können. Doch für mich und mein Team geht es um jeden einzelnen Baum.“

    So sieht das auch Frank Gutbrod von der Gartenwiesel GmbH in Uffing, der den Profi für Arbeitssicherheit unterstützte. Im Sinne eines gelebten Umweltbewusstseins mache die Aktion auf jeden Fall Sinn: „Auch ein älterer Baum ist erhaltenswert, denn aufgrund der größeren Masse speichert er mehr Kohlendioxid als ein junger Trieb.“ Erst im kommenden Jahr wird feststehen, ob der Baum auch fest steht. Sprich, ob er an seiner neuen Bleibe angewachsen sein wird. Bis dahin wird das gesamte AST Team ein Auge auf ihn werfen – und mit ausreichend Wasser gießen. Matthias Müller ist guten Mutes und hält sich dabei auch an eine andere Weisheit: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.