Auf ihrem „Walk4future – REthink Fashion“ von Österreich nach Frankreich sammelt Martina Gleissenebner-Teskey Ideen, wie man die Modewelt dem Klima zuliebe zukünftig noch nachhaltiger gestalten kann. Auch in Ulm.
Martina Gleissenebner-Teskey ist auf dem Weg. Nach Paris. Wind und Wetter können sie dabei ebenso wenig aufhalten wie die insgesamt über 1.600 Kilometer Fußmarsch. Denn für die Ökologin, die vor zwei Jahren im Finale von Germany´s Next Top Model stand, ist der Weg sprichwörtlich das Ziel.
Ihre Strecke ist quasi gepflastert mit innovativen Ideen und Begegnungen mit Menschen, die wie sie das gleiche Ansinnen haben: Mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz in die Mode- und Textilwelt zu bringen.
Gestartet hat die 52-Jährige ihre Wanderung durch drei Länder Mitte April in ihrer Heimatstadt Klosterneuburg bei Wien. Mitte Juni wird sie die Haute Couture Woche in der französischen Hauptstadt erreichen. Mit dem ehrgeizigen Projekt möchte sie auf bestehende Missstände wie Überproduktion aufmerksam machen und auch Lösungen finden, wie man die Branche und das Konsumverhalten maßgeblich verändern kann – im Sinne von Mensch und Natur. Deshalb ist das Gehen für sie in erster Linie eines: „Inspirierend.“
Kühlende Textilien
Mit ihrem Weg möchte sie den Menschen Mut machen, kreativ zu sein und voller Fantasie: „Obwohl ich bei diesem Projekt auf der Suche nach Lösungen bin, war ich schon gut vorbereitet und lasse mich nun von den Details überraschen“, so Martina Gleissenebner-Teskey, die auch die Ulmer pervormance international GmbH besuchte, die vom unw-Mitglied Gabriele Renner und Sabine Stein geführt wird: „Beim Design der nachhaltig produzierten Kühltextilien schlägt nicht nur mein Modelherz höher, weil sie so schön anzusehen sind. Die Produkte sind extrem sinnvoll, weil man mit ihnen gut gegen die immer bedrohlicher werdende Hitze ankämpfen kann.“ Das Ulmer Unternehmen entwickelt, produziert und verkauft weltweit Technologien und Funktionstextilien zur Kühlung für den medizinischen Bereich, aber auch zum Schutz von Arbeitern an heißen Produktionsstätten, bei Feuerwehren oder für alle Menschen, die bei hohen Temperaturen im Freien arbeiten, ihre Freizeit verbringen oder Sport treiben.
Positiv denken
Ob Wärme oder Kälte, Martina Gleissenebner-Teskey startet jeden Morgen voller Zuversicht: „Zugegeben: 40 Kilometer am Tag mit dem Rucksack ist das Maximum. Doch wenn ich mir im Vorfeld zu viele Gedanken über mögliche Probleme mache, dann treten sie auch auf.“
Neben den Gedanken beim Wandern und den Eindrücken am Wegesrand kreisen natürlich stetig die Dinge rund um eine nachhaltige Textilwirtschaft im Kopf herum. Deshalb ist es Martina Gleissenebner-Teskey wichtig, dass sie die vorgestellten Produkte und Ideen auch emotional auf sich wirken lässt: „Wenn ich eine Brücke bauen möchte, muss ich die Emotionen ebenso spüren wie die Menschen, die ich mit meinem Projekt erreichen möchte.“
Schnell wurde ihr nach den bisherigen Besuchen unter anderem in Rosenheim, München und Augsburg klar: „Um wirkliche Lösungen zu kreieren, müssen wir raus aus unseren vier Wänden und uns für die Arbeit der Anderen interessieren.“ Und das ist wohl ihre wichtigste Botschaft. Und dafür ist ihr kein Weg zu weit.
Die GNTM-Finalistin Martina Gleissenebner-Teskey (links) besuchte auf ihrem Walk4future auch das unw-Mitglied Gabriele Renner.