Das Textilunternehmen Gebr. Otto nutzt die Kraft der Sonne. Eine neue Photovoltaik-Anlage produziert pro Jahr rund 930.000 Kilowattstunden Solarstrom.
Dietenheim. Sie hat die Größe eines Fußballfeldes. Die neue Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Balzheimer Werkes der Gebr. Otto ist 4.565 Quadratmeter groß, umfasst 2.338 PV-Module und erreicht eine maximale Leistung von 950 kWp. Auf dieser Basis rechnet Otto-Geschäftsführer Andreas Merkel jährlich mit rund 930.000 kWh Solarstrom. Genügend, um rund 470 deutsche Durchschnittshaushalte (vierköpfige Familie) ein Jahr lang mit Strom zu versorgen. Den gesamten Strombedarf der Spinnerei kann die Anlage indes – noch – nicht decken, denn das Spinnen gehört zu den besonders energieintensiven Schritten in der textilen Kette. Dies ist einer der Gründe, weshalb dieser Prozessschritt in Deutschland kaum noch zu finden und nach Pakistan, Indien und China verlagert wurde. Betrieben werden die Anlagen dort oft mit Strom aus fossilen Energien und entsprechendem CO2-Fußabdruck.
Gebr. Otto, eine der letzten verbliebenen Baumwollspinnereien in Deutschland, darf dank seiner Investition auf dem Balzheimer Spinnerei-Dach 436,5 Tonnen CO2 jährlich aus seiner CO2-Bilanz streichen. „Die Inbetriebnahme unserer Photovoltaik-Anlage ist ein wichtiger Meilenstein in unserer Nachhaltigkeitsstrategie, die ein zentrales Element unserer Unternehmensphilosophie darstellt“, so der Geschäftsführer.
Auf Wasserkraft setzt der europaweit führende Anbieter von textilen Lösungen schon seit seiner Gründung im Jahr 1901. In Summe deckt der familiengeführte Betrieb bereits einen beachtlichen Teil seines Strombedarfs aus regenerativen Energiequellen. Weitere Solaranlagen sind in Planung. Andreas Merkel: „Unser Ziel ist es, bis 2035 klimaneutral zu sein und damit unseren Kunden ein weiteres Differenzierungsmerkmal zu bieten.“