Autor: Georg Mandelka

  • lokale agenda ulm 21: Gründung der Donau-Energie Genossenschaft

    lokale agenda ulm 21: Gründung der Donau-Energie Genossenschaft

    Auf Initiative des AK Energie der lokalen agenda ulm 21 gründet sich erstmals eine Bürgerenergiegenossenschaft für die Region Ulm/Neu-Ulm

    Am Mittwoch, den 3. August hat nach mehrmonatigen Vorbereitungen durch den AK Energie der Lokalen Agenda 21 Ulm die Gründungsversammlung der Donau-Energie Genossenschaft stattgefunden . Ziel ist es, die Energiewende in der Region unter Beteiligung der Bürgerschaft zu unterstützen und den Ausbau erneuerbarer Energien voranzubringen.

    Die Gründung wird nun vom Genossenschaftsverband Baden-Württemberg begutachtet und kann voraussichtlich Ende September beim Registergericht eingetragen werden. Ab dann ist es möglich, der Genossenschaft beizutreten.

    Details und Kontaktdaten finden Sie in der Pressemitteilung der Donau-Energie.

  • Nachhaltige Geschichten aus der Region

    Der Ulmer Initiativkreis nachhaltige Wirtschaftsentwicklung (unw) e.V. stellt in seinem neuen Blog „Initiativ“ Menschen und Geschichten aus der Region vor, die auf ihre ganz eigene Art Verantwortung für unsere Umwelt übernehmen.

    Ulm. Ein Unternehmer aus Blaustein rettet einen alten Apfelbaum vor der Motorsäge, eine Firma aus Ehingen lässt die Produktionshalle erblühen und ein Betrieb aus Schwendi bringt mit einer tierischen Idee Auszubildenden die Schätze der Natur näher.

    Mit dem neuen Blog „Initiativ – Nachhaltige Geschichten aus der Region“ (https://www.unw-ulm.de/blog-artikel/) präsentiert der Ulmer Initiativkreis nachhaltige Wirtschaftsentwicklung (unw) auf seiner Webseite kreative Unternehmer, die allesamt ein Ziel vor Augen haben: nachhaltig denken und wirtschaften.

    Wer findige Betriebe kennt, die mit kreativen Projekten Verantwortung für Mensch und Natur übernehmen, kann sich gerne melden. Der unw freut sich unter s.loeffler@unw-ulm.de über Anregungen und Tipps.

    Der Ulmer Initiativkreis nachhaltige Wirtschaftsentwicklung e. V. feiert dieses Jahr sein 30-jähriges Bestehen. Zu den 130 Mitgliedern zählen zukunftsorientierte Unternehmen und Unternehmer, Wissenschaftler, Entscheidungsträger aus Politik und Verwaltung, Verbände, Organisationen, Hochschulen und Privatpersonen. Die Aktivitäten und das Netzwerk des Vereins mit den drei Buchstaben bieten viele Ansatzmöglichkeiten für Jugendliche und Erwachsene, die zukunftsgerichtet handeln, wirtschaften und leben möchten.
    Mehr Infos unter www.unw-ulm.de

  • Kann Deutschland seine Klimaziele erreichen?

    „Bis 2045 will Deutschland klimaneutral werden. Senken wir die Emissionen bis Ende 2030 um 65 Prozent gegenüber dem Vergleichsjahr 1990, können wir unseren ersten Etappensieg feiern. Doch bis dahin müssen wir uns ranhalten – und die erneuerbaren Energien massiv ausbauen.“

    [icon name=“newspaper“ prefix=“fas“] Zum Beitrag der FAZ: Auf dem Weg zum Klimaziel 2030

    Die FAZ stellt auf einer Übersichtsseite den Stand der Entwicklung mit ständig aktualisierten Daten dar. ‒ Wissenswert!

  • Nachhaltiges Management in Nürtingen studieren

    Werde Expert:in für Nachhaltigkeit, Trends und Transformation

    Du willst Deine eigene Zukunft mitgestalten, die großen Trends der gesellschaftlichen Transformation verstehen und morgen nicht von gestern sein? Dann ist das berufsbegleitende MBA-Studium Zukunftstrends und Nachhaltiges Management das Richtige für Dich!

    Mehr dazu auch unter https://zukunft.mba/ oder im Flyer (pdf, 633KB).

    Der Anmeldeschluss fürs Wintersemester ist der 30. August 2023.
    GWÖ-Mitgliedern wird einen Bonus von 1.000 Euro auf die Studiengebühren gewährt.

    Einladung an Unternehmen

    Falls Sie auch gerade eine Nachhaltigkeits-Expertin, einen CSR-Beauftragten oder gar eine
    Resilienz-Managerin suchen und auf dem Arbeitsmarkt nicht finden – lassen Sie
    doch einfach eine Ihrer Führungsnachwuchskräfte an der renommierten Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen berufsbegleitend weiterbilden.

    Mehr über das akkreditierte Weiterbildungsprogramm “Zukunftstrends und Nachhaltiges Management” mit Abschluss MBA finden Sie hier:

    [icon name=“external-link-square-alt“ prefix=“fas“] Informationen für Unternehmen

    Bei Interesse steht Prof. Klaus Gourgé Ihrem Unternehmen gern für eine Zoom-Präsentation o. ä. bereit.

  • Druckfrisch: unw-Nachrichten 2022

    unw-Nachrichten 2022 Heft 30 (pdf – 8,6 MB)

    Wie alljährlich ist jetzt unsere Mitgliederzeitschrift erschienen. Es ist bereits die 30. Ausgabe der unw-Nachrichten, die gerade druckfrisch an Mitglieder und Freunde des unw verteilt wurde. Sie ist auch online verfügbar oder als gedrucktes Exemplar in der unw-Geschäftsstelle erhältlich. Gerne schicken wir auch Ihnen ein Exemplar zu.

    Wir berichten über die Stadthausveranstaltung 2022 mit dem Thema „Gesundheit in Zeiten des Klimawandels“. Hier ist „Gefahr in Verzug“, denn der Klimawandel macht uns krank. Hauptrednerin Prof. Dr. med. Claudia Traidl-Hoffmann zeigte in ihrem Vortrag auf, wie die Zerstörung der Natur die Gesundheit der Menschen beeinträchtigt. „Der Klimawandel ist jetzt und hier und wir müssen uns anpassen“. Also geht es in dem Bericht auch um Prävention, um gesundes Leben und Hitzeschutzpläne.

    Der TV-Wetterexperte Sven Plöger antwortet auf sechs Fragen unseres Pressemannes Stefan Loeffler. Und wir stellen sein aktuelles Buch vor.

    Auf die Frage, wie komme ich durch den Winter, geben uns einige unw-Vorstandsmitglieder unter dem Titel „Wasser aus – Hebel auf kalt“ Einblick in ihre privaten vier Wände.

    Dann setzen wir die Reihe „Mitgliederportraits“ mit der Vorstellung der Beurer GmbH aus Ulm und der carbonauten GmbH aus Giengen fort. Und berichten natürlich über das unw-Projekt „Klima-Azubis“, die unw-Workshop-Reihe „Naturnetzwerker für blühende + summende Landschaften“ und die unw-Publikation „Natur GARTEN fibel“ von Barbara Heléne in Zusammenarbeit mit der Stadt Ulm.

    Auch freuen wir uns, dass wir unsere vielfältigen Aktivitäten im PV-Netzwerk Donau-Iller drei weitere Jahre fortsetzen können, und stellen Ihnen zum Schluss noch drei engagierte unw-Frauen vor.

    Also: Blättern Sie rein!

  • Michael Kopatz: Wirtschaft ist mehr!

    »Verbunden mit der Regionalentwicklung macht die Wirtschaftsförderung 4.0 die Menschen und ihren Einfallsreichtum zum Ausgangspunkt innovativer Gesellschaften und Großer Transformationen. Wir machen Zukunft!« 
    Maja Göpel

    330 Seiten
    © oekom-Verlag
    (CC BY-NC-ND 4.0)
    [icon name=“file-pdf“ prefix=“fas“] Download

    Nie gab es mehr zu tun. Unsere Wirtschaft braucht nicht nur technische, sondern auch soziale und kulturelle Innovationen. Etablierte Wirtschaftsförderung beschränkt sich meist auf klassische gewerbliche Unternehmen und strebt nach Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum. Das Konzept der Wirtschaftsförderung 4.0 geht darüber hinaus und betrachtet die gesamte Wirtschaft  einer Stadt oder Region. Es ergänzt die klassischen Strategien und zielt darauf ab, lokale und regionale Wirtschaftsstrukturen zu stärken. Auch private und öffentliche Haushalte, Vereine und soziale Initiativen werden dabei berücksichtigt.

    Wirtschaftsförderung 4.0 initiiert so neue Wertschöpfung vor Ort, eröffnet lokale Investitionsmöglichkeiten, bindet regionale Kaufkraft, entfaltet neue Wirtschaftsideen, fördert Kooperationen und stärkt lokale Vielfalt. Zudem fördert sie Ressourcengerechtigkeit und Klimaschutz. Das Buch stellt diese innovative Wirtschaftsförderung vor, die die regionale und lokale Wirtschaft stabilisiert und Regionen dadurch widerstandsfähiger gegen globale Krisen macht.

    Quelle: Wirtschaft ist mehr! | oekom verlag

    Das Buch ist im Buchhandel erhältlich und auch im Open Access (CreativeCommons-Lizenz: CC BY-NC-ND 4.0: Namensnennung – Nicht-kommerziell – Keine Bearbeitung) als kostenloser Download verfügbar.

  • 700 Bäume fürs Einstein-Marathon-Wäldle

    Nikolaus bringt Bäume aus! Unter diesem Motto fanden zum Ausklang des Laufjahres 2022 am Sonntag zwei coole Events zusammen statt: Die große Pflanzaktion von SWU und Cool Running, dem Einstein-Marathon-Klimaschutzprojekt des und der Nikolauslauf des ASC Ulm/Neu-Ulm 011.

    Rund 100 Läuferinnen und Läufer, Einstein-Marathon-Helferinnen und Helfer sowie Klimapartner und Klimaräte von Cool Running setzten am Wehr in Ersingen 300 Setzlinge in den Boden, drückten die Erde mit Schaufeln oder Laufschuhen fest und erschufen so die erste Hälfte des neuen Einstein-Marathon-Wäldle in Ersingen. Nochmal 400 Bäume werden im Lauf der Woche eingepflanzt. Insgesamt sind es 700 Bäume im Naturschutzgebiet, die künftig 16 Tonnen CO2 pro Jahr aufnehmen werden.

    Das Projekt wurde initiiert und finanziert von der SWU, dem Klimaschutzprojekt Cool Running und dem Ausdauersportklub ASC Ulm/Neu-Ulm 011. Begleitet wurde die Pflanzaktion auch von Achim Gaus, dem Bürgermeister der Stadt Erbach, auf deren Gemarkung das Einstein-Marathon-Wäldle gepflanzt wurde, SWU-Marketing-Leiter Marc Fuchs, Projektleiter Klaus Weber (SWU) sowie dem Veranstalter-Team des Einstein-Marathons. Mit Harald Molle und Hans-Uli Thierer waren zwei amtierende und mit Holger Kissner (Stadt Ulm ) und Mario Mayer (Stadt Neu-Ulm) auch zwei neue Klimaräte mit dabei.

    Künftig wird einmal im Jahr ein Lauf ins Einstein-Marathon-Wäldle organisiert, bei dem zusammen mit der SWU die Bäume auch gepflegt werden.

    Für Fragen:

    SUN Sportmanagement GmbH
    Leibnizstr. 5
    D-89231 Neu-Ulm
    Email: info@einstein-marathon.de
    Internet: www.einstein-marathon.de

  • Photovoltaik-Ausbau im Land kommt voran

    Photovoltaik-Netzwerk informiert über die Gewinner der Photovoltaik-Landesmeisterschaft.

    Die solare Energiewende im Südwesten nimmt Fahrt auf: In den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 lag der Photovoltaikzubau bei 382 Megawatt. In diesem Jahr werden daher in Baden-Württemberg voraussichtlich mehr Solarstromanlagen errichtet als im vergangenen Jahr – 2021 gab es rund 620 Megawatt Zubau.

    Im Landesvergleich sind einige Regionen besonders aktiv: Bei dem gewichtigen Segment Dachanlagen liegt die Region Donau-Iller bezogen auf den Pro-Kopf-Zubau an der Spitze unter den zwölf Südwestregionen und ist damit Sieger der Photovoltaik-Liga Baden-Württemberg. Pro Einwohner wurden in der Region um Ulm im ersten Halbjahr 2022 rund 44 Watt pro Kopf neu hinzugebaut. Auf Platz zwei der Photovoltaik-Liga folgt die Region Bodensee-Oberschwaben mit 41 Watt pro Kopf.

    Quelle: https://www.photovoltaik-bw.de/

  • Photovoltaikanlagen lohnen sich jetzt noch mehr

    Photovoltaikanlagen liefern klimafreundlichen Strom und machen unabhängiger von den steigenden Energiekosten. Nun werden sie auch wirtschaftlich wieder attraktiver.

    Wer sich eine Solarstromanlage auf das Dach installieren lässt, erhält künftig eine höhere Einspeisevergütung. Das hat der Bundestag Anfang Juli 2022 beschlossen. Eine weitere Neuerung sind reine Volleinspeiseanlagen mit einer noch höheren Vergütung. Freuen wird die Anlageneigentümer auch der Abbau bürokratischer Regelungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), insbesondere steuerliche Vereinfachungen.

    Quelle: https://www.photovoltaik-bw.de

  • Gefahr in Verzug

    Die Fieberkurve der Erde steigt. Aus diesem Grund stand bei der diesjährigen Stadthausveranstaltung des unw am 15. Mai 2022 das Thema Gesundheit in Zeiten des Klimawandels im Mittelpunkt – live am Münsterplatz und auch online.

    Bild mit den Teilnehmern an der Podiumsdiskussion
    Diskutierten bei der unw- Stadthausveranstaltung 2022 über den Klimawandel und die gesundheitlichen Folgen: (V.l.n.r.) Tim von Winning, Gabriele Renner, Dr. Michael Denkinger, Dr. Claudia Traidl-Hoffmann und Dr. Michael Kühl.
    Foto: Andrea Lippert

    Hitzewellen und Starkregen. Die Erde macht vielerorts den Menschen zu schaffen. Schuld sind wir irgendwie alle. Oberbürgermeister Gunter Czisch betonte in seinem Grußwort, dass der Titel der Veranstaltung „Gesundheit – Leben im Klimawandel“ durchaus auch an die Eigenverantwortung der Menschen appelliere: „Es gibt einen Trend, der einen hohen Anspruch an den Staat und die Gemeinschaft formuliert, und der manchmal den Eindruck entstehen lässt, dass der eigene Beitrag etwas aus den Augen verloren geht.“

    Zu wenig Verantwortung übernommen

    Dr. Martin Müller, der Vorsitzende des Ulmer Initiativkreises nachhaltige Wirtschaftsentwicklung (unw), machte in seinem Vorwort klar: „Das Leben im Klimawandel wird real. Wir müssen uns entsprechend anpassen.“ Bei der diesjährigen Stadthausveranstaltung gehe es beileibe um kein abstraktes Thema, sondern mit der Gesundheit um einen sehr konkreten Bereich: „Wir sprechen heute nicht über Themen, die vielleicht in zwanzig Jahren akut werden, oder unsere Generation gar nicht mehr betreffen, sondern über den nächsten Sommer.“

    Krank von Kopf bis Fuß

    Hauptrednerin Prof. Dr. med. Claudia Traidl-Hoffmann zeigte in ihrem Vortrag auf, wie die Zerstörung der Natur die Gesundheit der Menschen beeinträchtigt. „Der Klimawandel ist jetzt und hier und wir müssen uns anpassen“, so die Leiterin der Umweltmedizin an der Universität Augsburg. Die Autorin des Buches „Überhitzt“ stellte unter anderem die fünf Kernaussagen zum Klimawandel in nur zwanzig Worten dar: Er ist real. Wir sind die Ursache. Er ist gefährlich. Die Fachleute sind sich einig. Wir können noch etwas tun: „Wichtig ist, dass die Punkte zwei und fünf unbedingt zusammenhängen.“ Nur in einer intakten Natur können die Menschen ein mentales Immunsystem entwickeln. Deshalb gelte es die für sie unfassbar schöne Natur zu erhalten. Die Angst, unsere Wurzeln, die Biodiversität zu verlieren, erzeuge Stress. Zwar stimme es, dass es Klimawandel schon immer gegeben habe, erschreckend sei die derzeitige Geschwindigkeit der Erwärmung: „Selbst wenn wir das 1,5 Grad Ziel erreichen, werden die ganz heißen Sommer, wie wir ihn zum Beispiel 2003 erlebt hatten, zukünftig wohl die „kühleren“ Perioden sein.“

    Allergien-Tsunami

    Claudia Traidl-Hoffmann: „Der Klimawandel macht uns krank – von Kopf bis Fuß.“ Er beeinträchtige Gehirn, Psyche, Herz- und Kreislaufsysteme und verursache vor allem auch gereizte Atemwege und entzündete Hauterkrankungen: „Wir wissen, dass Kinder, die in der Nähe von stark befahrenen Straßen leben, öfter an Neurodermitis erkranken. Denn Schadstoffe beschädigen die Barrieren der Haut.“ Die Folge ist einer regelrechter Allergien-Tsunami.

    Neue Pollen

    Ein weiterer Effekt des Klimawandels sei, dass es längere Flugphasen von Pollen gäbe, die zudem in neueren und auch aggressiveren Varianten unserem Immunsystem zu schaffen machen. „Auf ein weiteres Problem, die enorme Hitze, sind wir so gut wie nicht vorbereitet“, so die Referentin. Denn Hitzeschutzpläne gebe es in den Städten und Gemeinden so gut wie keine: „Hier ist Gefahr in Verzug.“ Denn immer mehr Menschen sterben an durch Hitze hervorgerufenen Kreislaufversagen. Und dies betreffe beileibe nicht nur die vulnerablen Gruppen.
    Ein ernstes Problem seien zudem, so die Hautärztin, Erkrankungen, die durch Mücken oder Zecken übertragen werden. Die Zahl der Borreliose-Fälle steige stetig an. Zecken beißen nun schon früher im Jahr zu und übertragen Borrelien auf Mensch und Tier. Eine Impfung gegen diese im Darm der Zecken sitzenden Bakterien gebe es nicht.

    Für Dr. Claudia Traidl-Hoffmann ist es höchste Zeit, aktiv zu werden: „Der Klimawandel muss die höchste Priorität haben. Wir brauchen eine Energiewende und Edukation. Wir müssen die Menschen darüber aufklären, was der Klimawandel bedeutet.“

    Das wichtigste Wort ist Prävention

    Gibt es in der Forschung Ergebnisse und medikamentöse Lösungen, um die genannten Krankheitsbilder zu lindern oder zu heilen, wollte Moderatorin Gabriele Renner, Vorstandsmitglied beim unw, bei der anschließenden Podiumsdiskussion wissen, die sie gemeinsam mit Dr. Michael Kühl leitete. Claudia Traidl-Hoffmann: „Es gibt in der Tat neue Arzneimittel gegen Allergien. Wir können zum Beispiel durch die spezifische Immuntherapie vielen Menschen immer besser helfen, doch beeinträchtigen die Effekte des Klimawandels und der Umweltverschmutzung die Gesundheit auf vielfältige Weise.“ Das wichtigste Wort sei an dieser Stelle Vorbeugung: „Wir müssen dafür sorgen, dass wir gesund leben und gesund altern. Doch gerade bei der Präventionsmedizin gibt es noch kaum Ansätze und so gut wie keine Unterstützung durch Forschung.“

    Hitze ist das größte Problem

    Dr. Michael Denkinger erläuterte in der Gesprächsrunde noch einen weiteren Punkt. „Wir dürfen nicht vergessen, dass unser Organismus nicht auf Hitze vorbereitet ist.“ Für den Ärztlichen Direktor an der Agaplesion Bethesa Klinik Ulm ist es wichtig, dass Medikamente bei Hitzeeinfluss auf den Prüfstand gestellt werden. Und Claudia Traidl-Hoffmann untermauerte: „Medizinisch gesehen ist die Hitze das größte Problem in Deutschland.“ Man dürfe nicht außer Acht lassen, dass im Jahr 2050 sieben von zehn Menschen in Städten leben werden, die dann noch einmal um zehn Grad heißer sein werden. Hier müsse die Städteplanung Ideen und Lösungen für die Zukunft entwickeln. Auch für Baubürgermeister Tim von Winning ist das eines der drängendsten Probleme: „Doch leider ist die Diskrepanz zwischen dem, was wir tun müssten und dem, was die Gesellschaft bereit ist, zu ändern, unendlich groß.“ Es gebe virulente Zielkonflikte zu beachten, die nicht aufzulösen seien. Bei jedem leerstehenden Grundstück in der Stadt stelle man sich im Rathaus die Frage, ob es bebaut oder doch begrünt werden solle. Doch dann zögen die Menschen, die in der Stadt leben möchten, eben auf das Land und fahren Tag für Tag mit dem Auto in die Stadt.

    Dramatisch gescheitert

    Tim von Winning gab zu, dass die Stadt im Bereich der Mobilitätsentwicklung bislang dramatisch und enttäuschend gescheitert sei: „Das was in den vergangenen zehn Jahre in Ulm am meisten gestiegen ist, ist die Anzahl der Autos.“ In Ulm arbeite man jedoch mit Hochdruck daran, den Schadstoffausstoß zu reduzieren und die Nutzung erneuerbarer Energien wie die Photovoltaik auszubauen: „Das geht leider alles nicht so schnell, wie wir uns das alle wünschen.“
    Dennoch: Die Stadt des Jahres 2050 ist bis zu 95 Prozent bereits gebaut. Das bedeutet, dass es wichtig sei, die Energieeffizienz von Bestandsgebäuden zu steigern. Doch hierauf könne die Kommunalverwaltung kaum Einfluss nehmen. Der Baubürgermeister wünsche sich, dass die kognitive Dissonanz zwischen Erkenntnis und Umsetzung nun bald überwunden werde: „Dann schaffen wir es, aus dem, was wir alle wissen, auch Taten folgen zu lassen.“

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