Für ihr herausragendes Engagement im Bereich Nachhaltigkeit wurde der Ulmer Solarteur e.systeme21 GmbH für den „Umweltpreis für Unternehmen Baden-Württemberg 2024“ in der Kategorie „Handwerk“ ausgezeichnet. Diesen überreichte Umweltministerin Thekla Walker am 4. Dezember 2024 im Rahmen einer festlichen Preisverleihung in Stuttgart.
Foto: Martin Stollberg
Der mit insgesamt 70.000 Euro dotierte Umweltpreis wird alle zwei Jahre an Unternehmen für besondere Leistungen im betrieblichen Umweltschutz und für eine vorbildliche umweltorientierte Unternehmensführung verliehen.
Die e.systeme21 GmbH zeichnet sich als langjährig familiengeführtes, innovatives Handwerksunternehmen aus, das sich seit 2013 auf die Planung und Installation von Photovoltaikanlagen spezialisiert hat. Nach einer 18-Monatigen energetischen Sanierung und Modernisierung ist die eigene Gewerbeimmobilie im Ulmer Donautal mithilfe von Photovoltaik, Wasserstoff und Batteriespeichern komplett energieautark und zu 100% CO2-frei. Die größte Herausforderung bestand darin, die veraltete Technik im Bestandsgebäude durch neue, innovative Systeme zu ersetzen. Insbesondere für die bisherige fossile Wärmeversorgung gab es keine universelle Lösung, weshalb e.systeme21 ein maßgeschneidertes Energiekonzept entwickelte, das in Zusammenarbeit mit Studierenden der Hochschulen in Ulm und Kempten entstand.
Hierzu wurde ein umfassendes Power-to-Gas-Konzept mit Photovoltaik-Anlagen auf dem Firmendach und an der Fassade, Batteriespeicher, Elektrotankstellen, Wärmepumpe und Lüftungsanlage sowie intelligentem Energie-Management-System realisiert. Herzstück ist eine Elektrolyseanlage der ostermeier H2ydrogen Solutions GmbH, mit der im Sommer aus überschüssigem Strom der Photovoltaikanlage Wasserstoff erzeugt und vor Ort in Flaschenbündeln gespeichert wird, um ihn im Winter mittels einer Brennstoffzelle zur Erzeugung von Strom und Wärme zu nutzen. Dadurch konnte die CO2-Emission der e.systeme21 im Jahr 2023 teilweise und ab 2024 vollständig auf 0 t C02e gesenkt werden.
Dabei wurde ein ganzheitliches Konzept verfolgt, dass ebenso Klimaanpassungsmaßnahmen umfasst. Die innovative Dämmung des Gebäudes reduziert nicht nur den Energieverbrauch und damit den CO2-Ausstoß, sondern schafft auch ein angenehmes Raumklima. Ein zentraler Faktor war zudem die Entsiegelung des gesamten Grundstücks durch Pflastersteine. So kann Regenwasser besser versickern, und dies kommt wiederum dem Hochwasserschutz zugute. Außerdem erfolgte eine Begrünung der Außenfassade und des Zauns, um die natürliche Kühlung und die CO2-Speicherung zu fördern.
„Mit unserem Pilotprojekt wollen wir am lebenden Objekt zeigen, wie vollständige Energieautarkie in der Praxis funktioniert und dass sie sich rechnet. Wir möchten als eines der nachhaltigsten Unternehmen in Baden-Württemberg anderen mit gutem Beispiel vorangehen und diese zum Nachahmen animieren. Das ist unser Beitrag zur Energiewende!“
Norbert Unterharnscheidt
Gründer, Geschäftsführer und Gesellschafter der e.systeme21 GmbH