Das Staatliche Bauamt Krumbach plant, während des Neubaus der
Adenauerbrücke zwischen Ulm und Neu-Ulm den Rad- und
Fußgängersteg über die Donau komplett zu sperren. In einer
gemeinsamen Erklärung kritisieren die Kreisverbände Ulm/Alb-
Donau und Neu-Ulm des ADFC, der BUND, der FUSS e.V, der
Fuß- und Radentscheid Ulm (FuR), die Regionalgruppe Ulm/Neu-
Ulm der Gemeinwohl-Ökonomie, die Greenpeace Ortsgruppe
Ulm/Neu-Ulm, das Klimabündnis Ulm, der Klimaentscheid Ulm und
Neu-Ulm, die lokale Agenda Ulm, die People & Parents for Future
Ulm/Neu-Ulm/Alb-Donau, die Psychologists for Future Ulm/Neu-
Ulm, der Ulmer Initiativkreis nachhaltige Wirtschaftsentwicklung e.V.
(unw) sowie die Ortsgruppe Ulm des VCD die geplante Sperrung.
Der Steg ist eine wichtige umweltfreundliche Verbindung über die
Donau für Fußgänger, Freizeitradler und Berufspendler und wird
entsprechend sehr stark genutzt. „Eine vierjährige Sperrung des
Stegs über die Donau im Zuge der Baumaßnahmen bedeutet für
Fußgänger und Radfahrer eine erhebliche Verschlechterung“,
kritisiert Lisa Buntz vom ADFC.
Durch das Kappen dieser Hauptverbindung über die Donau wird
das Radnetz weiter ausgedünnt. Der Anreiz für die Ulmer und Neu-
Ulmer, mit dem Fahrrad anstatt mit dem Auto zu fahren, wird
dadurch noch geringer.
Die geplante Umleitung über die Eisenbahnbrücke bedeutet
einen Umweg von bis zu einem Kilometer pro Strecke und
wäre für Radfahrer und vor allem für Fußgänger eine
signifikante Verschlechterung.
Von der Donau kommend ist die Eisenbahnbrücke nur über
eine unübersichtliche Spitzkehre mit Steigung erreichbar.
Zudem ist abzusehen, dass es auf dem gemeinsamen Gehund
Radweg über die Eisenbahnbrücke mit knapp 3 Metern
Breite spätestens im Sommer eng werden würde, wenn die
Menge der Radfahrer und Fußgänger, die bisher den Steg
genutzt haben, auf die Bahnbrücke ausweichen müssten.
„Das staatliche Bauamt Krumbach muss hier dringend nachbessern.
Wir schlagen für die Zeit der Baumaßnahmen eine separate
Behelfsbrücke für Fußgänger und Radfahrer vor“, fordert Katrin
Voss-Lubert vom ADFC im Namen aller unterstützenden Verbände.
Gemessen an dem Aufwand, der nötig ist, damit der Verkehr über
die B10/B28 während der gesamten Bauzeit nicht unterbrochen
wird, halten die Verbände ein solches Provisorium für vertretbar.
Die Bewertung des Ulmer Radhauptroutennetzes im letzten Jahr
ergab, dass zu einem großen Teil keine gute und durchgängige
Infrastruktur vorhanden ist. Schon der Wegfall der Beringerbrücke
im Jahr 2020 brachte erhebliche Umwege für den Rad- und
Fußverkehr auf der Hauptverbindung zwischen Eselsberg und der
Blaubeurer Straße. Die geplante vierjährige Sperrung der
Verbindung über die Donau bedeutet die nächste erhebliche
Verschlechterung für den Fuß- und Radverkehr und entspricht in
keinster Weise den Zielen für eine Verkehrswende.
Gemeinsame Pressemitteilung von ADFC, BUND, FuR, Lokale Agenda und VCD.
Pressekontakt: Lisa Buntz, lisa.buntz@adfc-ulm.de, 0176-29563654