Verbände veröffentlichen neues Positionspapier und aktualisiertes Hinweispapier zur Solarenergie
Stuttgart. BUND und NABU in Baden-Württemberg haben ein neues Positionspapier und ein aktualisiertes Hinweispapier zur Solarenergie veröffentlicht. Die zentrale Aussage der Verbände lautet: Für effektiven Klimaschutz müssen Energie- und Ressourcenverbrauch reduziert und benötigte Energie effizienter genutzt werden. Gleichzeitig müsse Baden-Württemberg den Ausbau der Erneuerbaren Energien naturverträglich und zügig vorantreiben, betonen die Verbände.
In dem neuen Positionspapier zur Solarenergie fordern NABU und BUND Landesregierung, Kommunen und Projektentwickler*innen auf, alle Chancen der Solarenergie im Südwesten zu nutzen und die Gelegenheit zu ergreifen, durch eine an ökologischen Kriterien orientierte Gestaltung von Freiflächen-Solaranlagen Energiewende und Biodiversität gemeinsam voranzubringen.
„Die Solarenergie hat im sonnigen Südwesten sehr großes Potenzial zur klimaneutralen Energiegewinnung. Sie kann und sollte daher einen unverzichtbaren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Mit dem Bau von Freiflächensolaranlagen bieten sich zudem große Chancen, um Klima- und Naturschutz auf einer Fläche voranzubringen – sofern diese ökologisch gestaltet und gepflegt wird“, betont der NABU-Landesvorsitzende Johannes Enssle.
Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg, ergänzt: „Die Landesregierung muss ihre Versprechen aus dem Koalitionsvertrag nun auch schnellstmöglich umsetzen: PV-Anlagen müssen auf Dächern und Parkplätzen installiert werden. Jede Region muss Flächen für Erneuerbare Energien – auch für Freiflächensolaranlagen – ausweisen. Natürlich gibt es dabei auch Tabu-Bereiche, die aus Naturschutzsicht freigehalten und Kriterien, die eingehalten werden müssen. Trotzdem muss auch der Ausbau auf der freien Fläche vorangehen, um die Energiewende zu schaffen.“
Freiflächensolaranlagen ökologisch gestalten
Welche Kriterien entscheidend sind, damit auf der Fläche einer Solaranlage auch die biologische Vielfalt gefördert wird, haben BUND und NABU gemeinsam mit Bodensee-Stiftung und Naturfreunden in einem aktualisierten Hinweispapier zusammengefasst. Alexander Habermeier, Landesgeschäftsführer der Naturfreunde, sagt dazu: „Für die Projektentwickler*innen muss klar sein, dass alle Freiflächensolaranlagen ökologisch gestaltet und extensiv gepflegt werden müssen. Nur so kann es eine breit akzeptierte, naturverträgliche Energiewende geben.“ Jörg Dürr-Pucher, Präsident der Bodensee-Stiftung, ergänzt: „Auf Freiflächensolaranlagen kann etwas für den Naturschutz und die regionale Wertschöpfung getan werden. Auch andere Akteure, wie Landwirte oder Kommunen, sollten diese Chance erkennen und ihre Flächen dafür bereitstellen. Solarparks können sogar in die Biotopverbundplanung der Kommunen eingebunden werden.“
Solaranlagen lohnen sich ökologisch und ökonomisch
Die beiden Solarpapiere kommen genau zu einem Zeitpunkt, an dem die neue Landesregierung den Ausbau der Erneuerbaren Energien und insbesondere der Solarenergie deutlich schneller voranbringen will. Im neuen Klimaschutzgesetz soll ein Zwei-Prozent-Flächenziel für Windenergie- und Freiflächensolaranlagen verankert werden. Weil die Zahl neuer Windräder im Land stark sank, kommt der Solarenergie eine umso wichtigere Rolle bei der Energiewende zu. In den letzten Jahren nahm die Solarenergie und insbesondere die Zahl der Freiflächensolaranlagen spürbar zu.
Solaranlagen lohnen sich ökologisch und ökonomisch, sie sind effizient und günstig und bereits nach maximal zwei Jahren stellen sie mehr klimafreundlichen Strom her, als für Produktion und Bau aufgewendet wurde. Um mit dem Photovoltaik-Ausbau und der Energiewende schnell genug voranzukommen, reiche es nicht aus, nur auf die Sonnenenergie vom Dach zu setzen. Freiflächensolaranlagen sind aus Sicht der Verbände unverzichtbar.
Weitere Informationen:
Positions- und Hinweispapier sind hier zu finden: www.bund-bawue.de/themen/mensch-umwelt/klima-und-energie/erneuerbare-energien/ und www.NABU-BW.de/umwelt-und-leben/klima-und-energie/
Für weitere Hintergrundinfos oder -gespräche wenden Sie sich gerne an:
Laura Buschhaus, Referentin für Öffentlichkeits- und Pressearbeit, BUND Baden-Württemberg, (0711) 62 03 06-23, laura.buschhaus@bund.net |
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Claudia Wild, Pressesprecherin NABU Baden-Württemberg, (0711) 966 72-16, claudia.wild@nabu-bw.de |