Alle brauchen mobile elektrische Energie: Smartphone, Mähroboter, Küchenwaage und E-Bike. Nicht von ungefähr ging der Nobelpreis für Chemie 2019 an die Erfinder der Lithium-Ionen-Batterie.
Deutsche Abhängigkeit von Fernost
Das unscheinbare Massenprodukt „wiederaufladbare Batterie“ ist der Schlüssel zum Erfolg der Energiewende – und ganz besonders zum Erfolg der Elektromobilität. Der größte Anteil an der Wertschöpfung eines Elektroautos steckt in der Batterie.
Bislang ist Deutschland hier jedoch von Konzernen aus Fernost abhängig. Denn die Batteriezellen, das Herzstück der Akkus, kommen meist aus China, Japan oder Südkorea. Hat Deutschland noch eine Chance, im großen Wettrennen um den Batteriemarkt mitzumischen? Immerhin stellt die Bundesregierung 500 Millionen Euro für eine Musterfabrik zur Fertigung von Batteriezellen bereit. Kritiker fordern, die Forschung eher im Bereich neuer Batteriekonzepte und dem Recycling ausgedienter Akkus zu verstärken.
Weltspitze in der Batterieforschung
Das Arbeitsleben einer Autobatterie ist zu Ende, wenn sie auf unter 80 Prozent ihres ursprünglichen Ladezustands abfällt. Dann ist sie zum Recycling aber noch zu wertvoll. Es gibt immer mehr Anwendungen für ein „Second Life“ – beispielsweise als Energiespeicher für Solar- und Windstrom.
In der Batterieforschung ist Deutschland tatsächlich Weltspitze, etwa an den technischen Universitäten in Braunschweig und Dresden. Die nächste Generation von Autobatterien zeichnet sich dort bereits ab: Wissenschaftler wie Professor Stefan Kaskel verfolgen Ansätze für besseren Brandschutz bei höherer Energiedichte. Intensivdiagnostik von Batterien findet an der RWTH Aachen statt. Die Ergebnisse sind entscheidend für die Batteriekonstrukteure. Denn die wollen alles: hohe Sicherheit und Energiedichte, viele Ladezyklen, lange Lebensdauer.
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Hier den Filmbeitrag bei 3sat schauen (Dauer: 44 min, verfügbar bis 20.08.2025).