Für die Dreifachkrise aus Corona, Wirtschaftsabsturz und Klimaerhitzung gibt es viele Lösungen, die nicht einmal teuer sein müssen, sagt der Umweltexperte Rainer Grießhammer. Das Aufwärmen von Uraltkonzepten gehört nicht dazu. Wie der Corona-Neustart den Klimaschutz ankurbeln kann, beleuchtet Klimareporter° in einer Interview-Serie – Teil 1.
Klimareporter°: Herr Grießhammer, was bedeutet die Coronakrise für den Klimaschutz?
Rainer Grießhammer: Corona hat die Welt verändert. Die Politik hat gezeigt, dass sie schnelle, harte und einschneidende Maßnahmen treffen kann. Die Bürger haben die Maßnahmen mitgetragen und eine erstaunliche Solidarität bewiesen.
Und wir alle haben gemerkt, was uns wirklich wichtig ist. Familie und Freunde, emotionale Nähe und Gemeinschaft, Gesundheit, Radeln, Spazierengehen. Und dass wir dauerndes Unterwegssein, ineffiziente Geschäftsreisen und Frustshoppen nicht brauchen.
Mit Schutzmasken, Abstandhalten und Impfschutz können wir das Corona-Virus bekämpfen, aber nicht die Klimaerhitzung. Und die geht leider ungehindert weiter.
2019 war in Europa das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen im Jahr 1880. Und die Landwirte und Waldbesitzer warnen schon vor der nächsten Dürrekatastrophe.