Die Emission einer Tonne CO2 verursacht finanzielle Schäden. Das Umweltbundesamt geht von Schadenskosten von 640 Euro/tCO2 und abgezinsten Schadenskosten von 180 Euro/tCO2 aus. Um die externen Kosten unserer fossilen Lebensweise einzupreisen, empfehlen die Wirtschaftswissenschaften die Anwendung des Verursacherprinzips. Der CO2-Preis ist ein sehr breit wirksames Instrument, mit dem Verhaltensänderungen und Investitionen angereizt werden.
Die heutige Steuer- und Abgabenlast auf Energie liegt im Verhältnis zu den CO2-Emissionen meist unter den abgezinsten Schadenskosten, in der Stromerzeugung dagegen teils über umgerechnet 180 Euro/tCO2. Bei Diesel werden umgerechnet 180 Euro/tCO2 annähernd erreicht, bei Benzin ist die Abgabenbelastung bereits höher. Die heutigen Steuern und Abgaben verfolgen jedoch alle nicht den Zweck, CO2 einen Preis zu geben, sondern dienen der Finanzierung verschiedener staatlicher Aufgaben wie z.B. den Erhalt und Ausbau der Straßenverkehrsinfrastruktur oder der Bezuschussung der Rentenkasse.
Bislang gab es keine (hier bekannten) Studien, die die Auswirkungen von schadensorientierten CO2-Preisen in allen Sektoren durchgerechnet haben. Die vorliegende Analyse setzt hier an. Sie betrachtet die ökologischen und sozialen Auswirkungen eines Reformvorschlags der Windland Energieerzeugungs GmbH. Im Zentrum steht dabei die Frage, ob mittels eines in 2020 eingeführten CO2-Preises von 180 Euro/t Deutschlands Klimaziel noch erreicht werden kann. Des Weiteren werden die Preiswirkungen auf Haushalte untersucht. Im Vergleich zu anderen Studien berücksichtigt die vorliegende Analyse auch den geminderten Verbrauch aufgrund des Lenkungseffekts und damit auch wegfallende Erlöse bei den Energiesteuern.
Autor*innen
Florian Zerzawy, Swantje Fiedler, Fabian Huneke, Gabi Jurleit, Henning Herbst, Rouven Stubbe
Auftraggeber*innen
Windland Energieerzeugungs GmbH