Es war die Rede von einer Wiederbelebung der einstigen Textilstadt Dietenheim. Von einer Trendwende für diesen Ort. Und: von einer nachhaltigen Transformation der textilen Wertschöpfungskette. Große Worte für ein wissenschaftliches Projekt, begrenzt auf einen Zeitraum von lediglich drei Jahren.
„Das war ein bisschen ambitioniert und hochgegriffen, aber man muss mit einer Vision starten“, sagt Nachhaltigkeitsprofessor Martin Müller von der Universität Ulm. Er war federführend tätig in dem so genannten Reallabor: ein Forschungsprojekt in einem experimentellen Feld zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft, in dem gegenseitiges Lernen im Vordergrund stand. Was wurde erreicht mit dem fast eine Million Euro teuren Vorhaben? Um welche Erkenntnisse reicher sind die Wissenschaftler? Wie geht es weiter in Dietenheim, nachdem das Reallabor beendet ist und die wissenschaftlichen Treiber des Wandlungsprozesses sich zurückzogen?