Im Gemeinschaftsprojekt von ZSW, Universität Ulm und Hochschule Ulm wurde mit Mitteln der Solarstiftung Ulm/Neu-Ulm und Unterstützung der Universität Ulm ein geländegängiger, batterieelektrisch angetriebener Kleintransporter beschafft, um eine Datenbasis für die Auslegung von Brennstoffzellen-Batterie-Hybridantrieben im Bereich der kommunalen Kleintraktion zu schaffen. Das Fahrzeug wurde im Projektverlauf mit einer Datenerfassung und einem Wechselrichter ausgestattet, der für den Einsatz von herkömmlichen Werkzeugen vor Ort Netzspannung von 230 V lieferte. Ab Herbst 2016 befand sich das Fahrzeug im täglichen, realen Einsatz im Botanischen Garten Ulm und lieferte Daten zur Nutzung, Batteriekapazität, Stromverbrauch und vielem mehr. Die Reichweite reichte für einige Teil-Arbeitsgänge des Botanischen Gartens durchaus aus und das E-Fahrzeug wurde im besucherintensiven Alltagsbetrieb durchaus positiv (vor allem wegen geringer Geräusch- und keiner Abgasemissionen) wahrgenommen. Darüber hinaus wurde es durch verschiedene Veranstaltungen, Ausstellungen und Präsentationen der Öffentlichkeit präsentiert und die Akzeptanz der Technologie gesteigert. Auch beim Ulmer Klimaschutz-Aktionstag am 8. Juni 2018 war das Fahrzeug präsent und stellte Strom für den benachbarten Stand zur Verfügung.
Die erfassten Daten wurden gesichtet, ausgewertet und Kenngrößen ermittelt, um eine möglichst fundierte Auslegung von Wasserstoffspeicher, Brennstoffzellenstapel und Peripheriekomponenten wie Ventilen, Kühlung und Verdichter zu ermöglichen. Ein Test auf dem Rollenprüfstand der Hochschule Ulm lieferte, weltweit für diese Anwendung bisher einmalig, zusätzliche Informationen über die Anforderungen im Betrieb mit einem angepassten normierten Fahrzyklus. Entsprechend dieser Kenngrößen wurde ein Brennstoffzellen-Batteriehybrid-System für die Energieversorgung ausgelegt, um genügend Leistung und Reichweite bei gleichzeitig schneller Betankungszeit vorhalten zu können.
Das Ziel bleibt, bei entsprechendem Interesse von Herstellerseite das Konzept in ein kommerzielles Produkt – auch auf anderen Anwendungsgebieten wie Flurförderfahrzeugen – zu überführen. Hierbei sollten auch regionale Unternehmen als Zulieferer beteiligt werden und profitieren. Ein solcher Schritt würde den Ruf der Region als Innovationsmotor im Bereich der Elektromobilität weiter stärken.
Den Abschlussbericht des Projekts finden Sie hier.