In Kürze:
– Forschungsverbund InnoSÜD startet CSR Innovation Circle, ein Netzwerk zum Austausch über Chancen und Herausforderungen von Nachhaltigkeitsberichterstattungen unter Leitung der Hochschule Neu-Ulm:
– Kooperationspartner ist das DFGE Institute for Energy, Ecology and Economy.
– Projektstart mit Kick-off-Veranstaltung:
Mi. 24. Oktober 2018 von 16:00 – 19:00 Uhr
Hochschulzentrum Vöhlinschloss, Schlossallee 25, 89257 Illertissen
Anmeldung bis 22.10.2018 per E-Mail
Weitere Details finden Sie im Programm der Auftaktveranstaltung.
– Umfrage im Vorfeld der Veranstaltung ermittelt Bedürfnisse von Unternehmen bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung – Teilnahme noch bis Sonntag, 7.10.2018 über www.csr-innovation.de.
– Außerdem geplant: Regelmäßige Workshops, ein Blog mit News und Fachinformationen und persönlicher Austausch über das soziale Netzwerk XING.
Neu-Ulm – Tu Gutes und sprich darüber: So könnte man das Prinzip von Nachhaltigkeitsberichten zusammenfassen. Unternehmen zeigen darin, wie sie ihrer Corporate Social Responsibility nachkommen, wie sie also in ihrem Handeln auf ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit achten.
Für Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder mehr als 40 Millionen Euro Umsatz ist das seit dem Jahr 2017 Pflicht. Aber auch für kleinere Unternehmen kann sich ein CSR-Bericht lohnen, weiß Prof. Andrea Kimpflinger, Leiterin des Projekts im Rahmen des regionalen Forschungsverbunds InnoSÜD: “Auch kleine Unternehmen können in die Situation kommen, dass sie über ihre Nachhaltigkeits-Aktivitäten Rechenschaft ablegen müssen – zum Beispiel, wenn sie als Zulieferer Teil der Produktionskette eines Großkonzerns sind.“
Dann sei es ratsam, vorbereitet zu sein und belastbare Auskünfte geben zu können, so die Professorin für Kommunikationsdesign an der Hochschule Neu-Ulm. „Ein CSR-Bericht kann sich aber auch sonst für die Unternehmenskommunikation auszahlen und die Reputation des Unternehmens stärken. Und: Oftmals wird er von Kunden, Investoren, Politik und NGOs gefordert.“
Umfrage zum CSR-Reporting
Auf welche Schwierigkeiten Unternehmen bei der Nachhaltigkeitsberichtserstattung stoßen, wie sie sinnvoll gestaltet werden kann und welche Auswirkungen sie auf die Kommunikation mit Kunden, Medien, Investoren und sogar auf die Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens haben kann, das soll das Projekt CSR Innovation Circle erforschen.
Neben Prof. Kimpflinger sind noch zwei weitere Kommunikations-Experten der Hochschule Neu-Ulm mit an Bord: Prof. Dr. Wilke Hammerschmidt, Professor für PR und Marketingkommunikation, und Prof. Dr. Julia Kormann, Vizepräsidentin für Studium und Lehre sowie Nachhaltigkeit.
Als Kooperationspartner unterstützt das Projekt zudem Dr.-Ing. Thomas Fleissner, Gründer des DFGE Institute for Energy, Ecology and Economy. Das Institut, eine Ausgründung der Technischen Universität München, berät seit 1999 Unternehmen zu Ökobilanzierungen, Nachhaltigkeitsberechnungen, internationalen Normen und Corporate Social Responsibility.
Um einen Überblick zu bekommen, welche Bedürfnisse es überhaupt rund um das Thema Nachhaltigkeits-Reporting gibt, befragt das Team aktuell Unternehmerinnen und Unternehmer und mit dem Thema betraute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu ihren Bedürfnissen und Erfahrungen. Die Ergebnisse werden bei der Kick-off-Veranstaltung am 24. Oktober vorgestellt.
Die Umfrage wurde zwar bundesweit verbreitet, der CSR Innovation Circle richte sich aber vor allem an Unternehmen in der InnoSÜD-Region, so Prof. Dr. Kormann. Denn: „Viele Unternehmen in der Region sind sich ihrer sozialen Verantwortung bereits sehr bewusst. Mit dem Selbstverständnis des „ehrbaren Kaufmanns“ unterstützen sie nachhaltige Projekte und leben schon jetzt das Ideal der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit in ihren Unternehmen. Wir wollen sie dabei unterstützen, dieses Selbstverständnis zu kommunizieren.“
CSR-Reporting als Teil der Unternehmenskommunikation
Das Projekt untersucht CSR-Berichterstattung auch im Zusammenhang mit der weiteren Kommunikation von und über Unternehmen, erklärt Prof. Dr. Hammerschmidt. „Unternehmen können nur einen Teil der Kommunikation über ihre Aktivitäten selbst steuern: Die Inhalte der Firmen-Webseite und ihrer Social Media-Kanäle sowie Berichte, Broschüren und Pressemitteilungen, die sogenannten „Owned Media“, und „Paid Media“, also gekaufte Veröffentlichungen wie Anzeigen.“
Daneben stehe jedoch die Kommunikation im Bereich der „Earned Media“, also Meinungsäußerungen über ein Unternehmen in Medien oder sozialen Netzwerken, so der PR-Experte. „Über diese Kommunikation hat das Unternehmen keine Kontrolle – sie kann aber seine Wahrnehmung und Aktivitäten maßgeblich beeinträchtigen. Ist ein Unternehmen beim Thema Nachhaltigkeit negativ im Gespräch, kann das zum Beispiel Kundinnen und Kunden oder Investoren abschrecken.“
Wie sich diese Kommunikationsbereiche gegenseitig beeinflussen und welche Auswirkungen sie auf die Aktivitäten der Unternehmen und deren Akzeptanz bei den Stakeholdern haben, soll ebenfalls im Rahmen des Projektes untersucht werden.
Weitere Schwerpunkte wolle das Team gemeinsam mit den teilnehmenden Unternehmen erarbeiten, so der Wissenschaftliche Mitarbeiter Jens Boscheinen. „Dazu wollen wir auch den kontinuierlichen Austausch in regelmäßigen Workshops und über soziale Medien pflegen, sodass die Unternehmen ihre eigenen Erfahrungen mit einbringen können.“
Hintergrund: Regionaler Forschungsverbund InnoSÜD
Mit innovativen Transferformaten einen nachhaltig wirksamen Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft ermöglichen, das ist das Ziel des Hochschulverbundes InnoSÜD. Im Rahmen der Initiative Innovative Hochschule haben sich darin die Hochschulen Biberach, Neu-Ulm, Ulm und die Universität Ulm zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen sie ein dynamisches Innovationssystem schaffen, das die Region Donau-Iller-Riß als Bindeglied zwischen den Metropolregionen Stuttgart und München mittelfristig unter den wettbewerbs- und innovationsfähigsten Räumen Europas positioniert. Im Fokus stehen dabei die für die Region wichtigen Themenfelder Energie, Mobilität, Gesundheit und Biotechnologie sowie Transformationsmanagement. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt im Rahmen der Bund-Länder-Initiative Innovative Hochschule mit 14 Millionen Euro über eine Laufzeit von fünf Jahren.
Ansprechpartner:
Prof. Andrea Kimpflinger, Hochschule Neu-Ulm, Studiengangleiterin und Praxisbeauftragte Informationsmanagement und Unternehmenskommunikation
Tel. 0731/9762-1508, E-Mail: Andrea.Kimpflinger@hs-neu-ulm.de
Jens Boscheinen, Hochschule Neu-Ulm, Wissenschaftlicher Mitarbeiter für Nachhaltigkeit und Digitale Kommunikation
Tel. 0731/9762-1206, E-Mail: jens.boscheinen@hs-neu-ulm.de
Weiterführende Links:
CSR Innovation Circle: Homepage www.csr-innovation.de; XING-Gruppe “CSR Innovation Circle”.
Verbundprojekt InnoSÜD: www.innosued.de
Hochschule Neu-Ulm: www.hs-neu-ulm.de
DFGE – Institute for Energy, Ecology and Economy: www.dfge.de
Kompetenzzentrum Corporate Communications an der Hochschule Neu-Ulm: https://www.hs-neu-ulm.de/forschung/institute-kompetenzzentren-netzwerke/corporate-communications/