Am 21. Juli 2017 fand die „Lange Nacht der Wissenschaft“ statt. Von 16 Uhr bis spät in die Nacht war viel los in der Wissenschaftsstadt. Auch im WBZU (Weiterbildungszentrum für innovative Energietechnologien der Handwerkskammer Ulm) war einiges geboten: Die Schwerpunkte Speicher, Elektromobilität und Photovoltaik wurden anschaulich und praxisnah vermittelt. Zur Elektromobilität gehören Pedelecs, Segways und Elektroautos. Alles stand zur Verfügung und wurde gut genutzt. Ein Elektroauto zu fahren, ist ein besonderes Erlebnis. Fahren ohne Krach, flüsterleise beschleunigen die Autos. Man muss sich daran gewöhnen, das neue Fahrgefühl gelernt werden. Die Beschleunigung ist super, aber man hört nichts und schaut man auf den Tacho: Hoppla! Mit über 50 in der Stadt unterwegs. Fahren in einer neuen Dimension.
Die Segways waren ein echtes Highlight auf dem Areal und dankenswerterweise von der Firma Thanner Arbeitsbühnen geliehen und betreut. Sie bestehen aus einer Plattform mit Rädern und einem Griff zum Festhalten. Gesteuert wird es durch die Verlagerung des Körpers. Das muss man üben, aber nach kurzer Zeit kommt man damit klar. Schon ein besonderes Gefühl, ein moderner Ritter der Straße zu sein.
Besucherandrang bei den Vorträgen
Um 18 Uhr hielt Prof. Dr. Werner Tillmetz, ZSW, einen Vortrag, der bis auf den letzten Platz besetzt war. Etliche Besucher füllten stehend die noch vorhandenen Lücken im Raum. Das Thema war „Elektromobilität mit Batterien und Brennstoffzellen“. Welche sinnvollen Anwendungen gibt es? Haben wir die Energie dafür? Ja, wir brauchen beides, Batterieautos und Fahrzeuge mit Brennstoffzellen. Es ist ein Nebeneinander und beides hat sinnvolle Anwendungsbereiche. Und wir brauchen die Elektromobilität auch wegen der Energiewende. Sie ergänzt sich mit der volatilen Erzeugung der Regenerativen.
Das zweite Thema waren Speichertechnologien. Peter Pioch, technischer Leiter des WBZU, referierte über die Herausforderung der Energiewende. Wie sich Strom in großen Mengen speichert lässt, aber auch was der Bürger dazu tun kann. In entsprechender Anzahl können PV-Anlagen auf Hausdächern und Batteriespeicher im Keller gute Dienste leisten für die Energiewende. Herr Pioch zeigte anhand von Rechenbeispielen an verschiedenen Größen von PV und Speicher auf, was sinnvoll ist. Im neu eingerichteten Labor 3 vom WBZU wurden Vorträge angeboten und die installierten Systeme erklärt. Auf ein breites Spektrum von Fragen konnte gezielt eingegangen werden. Was passiert eigentlich bei Stromausfall? Eine der installierten Anlagen liefert auch dann noch Strom aus den PV-Modulen und der Batterie. Das konnte praktisch dargestellt werden. 700 Watt Glühlampenstrom erhellte beim simulierten Stromausfall das Labor. Die Installation der PV-Anlage mit Arbeiten auf Dächern, hohen und nicht abschaltbaren Spannungen, Blitzschutz und Abnahmeprüfungen ist Sache des Fachhandwerkers.
Das WBZU der Handwerkskammer hat sich über das sehr große Interesse der Bevölkerung gefreut und wird auch beim nächsten Mal bestimmt wieder dabei sein.
Ab Herbst gibt es regelmäßig Vorträge für interessierte Kreise. Weitere Infos gibt es demnächst unter www.wbzu.de.