Ein erfolgreiches Projekt ging im Januar mit einer Abschlussveranstaltung zu Ende: die Workshop-Reihe zum Klimaschutz durch Handwerks-Azubis aus den Bau-, Ausbau- und anlagentechnischen Gewerken. Unter anderem stellten die Auszubildenden ihre umgesetzten Projekte vor.
Die aktive Teilnahme am Projekt „Klimaschutz durch Azubis im Handwerk“ beweise die Flexibilität und Leistungsfähigkeit der Jugend, mit diesen Worten begrüßte Rolf Schäfer, stv. Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm, die interessierten Gäste. Der unw-Vorsitzende Prof. Martin Müller lobte, dass sich die Azubis jetzt mit diesen Themen beschäftigen, obwohl die Klimakatastrophe bei vielen Menschen nicht auf der Agenda stünde. Bemerkenswert ist auch, dass die Betriebe trotz voller Auftragsbücher bereit waren, die Teilnehmer für sechs Workshop-Tage freizustellen.
Neue Erkenntnisse
Tage, die voller neuer Erkenntnisse und eigener Handlungsmöglichkeiten waren, so SHK-Azubi Silas Vogl, der einen Gesamtüberblick gab. Er führte das Publikum anschaulich durch die letzten Monate, in denen die Azubis vorbildliche Unternehmer (Hr. Lanz der Holitsch GmbH aus Tettnang, der u. a. einen Geflüchteten als Azubi einstellte), die Dimensionen unseres Konsumverhaltens (so viel Abfall passt in diese riesige Kralle im Müllheizkraftwerk) und lokale Lösungsansätze wie das Reparaturcafé kennenlernten. Dazu entwickelten sie durch einen Betriebstausch ein besseres Verständnis für die Tätigkeiten anderer Handwerker.
Praktische Erfahrungen
Vor allem die praktischen Erfahrungen blieben im Gedächtnis: So testeten die beteiligten Jugendlichen unter anderem E-Mobile, stellten upcycling-Produkte her, informierten sich über die Carsharing-Möglichkeiten in der Stadt und besuchten den Ulmer Weltladen. In den letzten Monaten setzten alle Teilnehmer eigene Projekte um, z.B. im Bereich der Mitarbeitermobilität, der Ressourceneinsparung oder der verwendeten Hölzer wie im Falle des Zimmerer-Azubis Christoph Erz. Felix Haßler schaute sich an, wie sein Unternehmen durch den Umstieg auf LED sowohl Energie als auch Kosten sparen kann. Eine Trampstelle zur Einsparung von CO2 durch Fahrgemeinschaften begeisterte Maximilian Lossa so sehr, dass er sie gleich mit Hinweisschild und eigener Homepage in die Tat umsetzte.
Die Details zu den Projekten können hier eingesehen werden.
Ausblick
Die Betriebe profitieren ebenfalls von einem solchen breit aufgestellten Bildungsangebot, denn sie bekommen wertvolle Impulse durch die Auszubildenden und sichern sich die Fachkräfte von morgen. Ein paar konkrete Ideen entstanden gleich im Rahmen der Abschlussveranstaltung.
Mit dem Projekt haben sich für den unw und seine Partner eine ganze Reihe neue Kooperationen im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung ergeben. Diese neuen Vernetzungen sollen genutzt werden, um den „Blick über den Tellerrand“ zu verstetigen und den Ansatz der gewerkübergreifenden Fortbildungen für die Region weiterzuentwickeln.
Das Projekt wurde vom Ulmer Initiativkreis nachhaltige Wirtschaftsentwicklung e.V. (unw) in Kooperation mit der Handwerkskammer Ulm und der lokalen agenda ulm 21 ins Leben gerufen. Es wurde gefördert aus Mitteln der Glücksspirale des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft.