Über 2.000 Besucher kamen zur Ausstellung „Dietenheim zieht an“, die im Rahmen des Forschungsprojekts „Nachhaltige Transformation der Textilwirtschaft am Standort Dietenheim“ erstmals stattfand. Auch der unw ist daran beteiligt.
Namhafte regionale und überregionale Textilhersteller präsentierten in der Stadthalle ihre nachhaltig produzierten Textilien und stellten unter anderem neue Vertriebskonzepte aus den Bereichen Mieten und Tauschen von Kleidung vor.
Eine Idee, die ankommt. Eine jetzt veröffentlichte Besucherumfrage der beteiligten Universität Ulm und der Hochschule Reutlingen ergab, dass 90 Prozent der 99 Befragten die Messe als eine Bereicherung für die Stadt sehen. Grund genug, die Ausstellung auch im kommenden Jahr in erweiterter Form wieder auf die Beine zu stellen – zur Freude der Dietenheimer. Mit 62 Prozent wünscht sich der Großteil der Befragten für die zweite Messe noch mehr Aussteller, vor allem im Bereich der Freizeitkleidung. Über 37 Prozent sprechen sich für weitere Kreativ- und Upcycling-Workshops aus, bei denen im Dietenheimer Nähcafé neue Kollektionen entworfen und gebrauchte Stoffe in neuwertige Produkte umgewandelt werden. 29 Prozent der Befragten interessieren sich sehr stark für weitere Tausch-Angebote.
Mehr Informationen über die textile Wertschöpfungskette
Keine Frage. Die Veranstalter haben das Interesse der Bevölkerung an nachhaltig produzierter Kleidung geweckt. Ein Drittel der Interviewpartner wünscht sich mehr Informationen über die textile Wertschöpfungskette sowie Umweltauswirkungen und Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie – zum Beispiel mit gläsernen Produktionen.
Über 28 Prozent der Besucher können sich sogar ein Museum zur textilen Vergangenheit der Illerstadt vorstellen und begrüßen eine Anknüpfung an alte Zeiten. 56 Prozent der Besucher sind der Meinung, dass der Standort Dietenheim zur Ansiedlung von Anbietern nachhaltiger Mode geeignet ist.
Sicher ist, dass die Messe für nachhaltige Textilwirtschaft schon heute positive Kreise zieht und die Menschen zum Nachdenken anregt. Denn über 46 Prozent der Befragten können sich in ihrer Stadt zudem Cafés mit ökologischen Produkten gut vorstellen.
Wissenschaftler erforschen Lösungen und Wege für die Zukunft
Die Messe „Dietenheim zieht an“ war Teil des Projekt „Nachhaltige Transformation der Textilwirtschaft am Standort Dietenheim“. Mit diesem sogenannten Reallabor – eine neue Form der Zusammenarbeit von Wissenschaft, Wirtschaft, Kommunen und Bürgern – wollen die Forscher der Universität Ulm und der Hochschule Reutlingen unter aktiver Einbeziehung der Bevölkerung Lösungen und Wege für die Zukunft erarbeiten, um die gesamte textile Wertschöpfungskette für alle transparent und erfahrbar zu machen.